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Aufrechte Haltung ohne Rückenschmerzen & Co beim Tango

Mit „Tango“ assoziiert man Passion und leidenschaftliche Musik etc. – aber nicht krumme Rücken, schlechte Haltung, Anstrengung oder Schmerzen im Rücken, in den Knien, Armen und Füßen. Und doch sind angestrengte Gliedmaßen und Schmerzen für viele Tänzer eine Realität. Die Alexander-Technik kann  zur Verbesserung beitragen und wieder für mehr Leichtigkeit sorgen.

Schlechte Haltung, Krummer Rücken?  – Bessere Haltung mit Alexander-Technik

Eine krumme Haltung sieht weder schön aus, noch fühlt sie sich für den Partner gut an. Vor allem wirkt sie sich auf den Kontakt zwischen den Tanzpartnern störend aus. Deshalb bemühen sich viele Tango Tänzerinnen und Tänzer um eine aufrechte Haltung – aber was tun?

Dies ist ein häufig zu beobachtendes Ritual bei Tango-Tänzer/innen: Zu Beginn eines Tangos strecken sich die Tänzer nochmal gerade und richten kräftig ihren Oberkörper auf. Doch schon nach ein paar Takten fällt diese gestreckte Haltung wieder in sich zusammen und der Rundrücken setzt sich durch. Warum ist das so?

1. Diese mit Kraft eingenommene gestreckte Haltung ist zu anstrengend, als dass man sie durchhalten könnte. Eine natürliche gute Haltung strengt nicht an, sie entlastet vielmehr die Wirbelsäule, die Arme und die Beine. Ein Bewegungsprinzip der Alexander-Technik besagt: Es geht nicht darum, sich mit Kraft hochzurecken, sondern die Kräfte wegzulassen, mit denen man sich herunterdrückt und dabei die Wirbelsäule verkrümmt. Die Wirbelsäule streckt sich mühelos von ganz alleine.

Durch individuelle Bewegungsexperimente und durch sanfte Berührungs-Anleitung im  Alexander-Technik-Unterricht bekommt man ein ganz anderes Gefühl dafür, was „aufrecht stehen“ und „aufrecht gehen“ wirklich bedeutet und wie leicht das eigentlich ist. Vor allem das Gefühl der Leichtigkeit überrascht und erfreut viele TänzerInnen, und sie merken, wieviel Potential an neuer Beweglichkeit in dieser neuen Art liegt. Anmutige und leichte Bewegungen sind die Folge und lassen Raum für ein sensibles miteinander Tanzen.

2. Die krumme Haltung ist jahrelang eingeübt , man hat sich daran gewöhnt und deshalb fühlt sich deshalb „richtig“ an. Es bedarf eines wirklichen Umlernprozesses, um diesen eingetretenen Pfad verlassen zu können, da sich die neue Art der Aufrechtung oft „falsch“ anfühlt – zu wackelig oder schief. Es ist deshalb hilfreich, eine andere Person als Referenz-Punkt zu haben. Dafür ist der Alexander-Lehrer ideal. Im Alexandertechnik-Unterricht lernt man, mit lang eingefleischten Gewohnheiten aufzuräumen und frischen Wind in die alte Haltung zu bringen.

Rückenschmerzen müssen nicht sein

Viele Tango-TänzerInnen spüren während oder nach dem Tanzen ihren Rücken unangenehm. Durch eine gebeugte Haltung, aber auch durch eine übermäßig gestreckte Wirlsäule, durch das Tragen von High Heels, durch „unpassenden“ Kontakt mit dem Partner (z.B. bei Größenunterschieden) kann es immer wieder zu Rückenschmerzen kommen. Oft „kämpfen“ sie mit dem Griff des Partners oder halten sich aus Unsicherheit zu sehr am Gegenüber fest, drücken mehr als nötig im Arm- oder Kopf-Kontakt.

Diese Probleme verschwinden, wenn man lernt, die Wirbelsäule flexibel zu lassen und unnötige Anstrengung wegzulassen. Dann kommt man mit hohen Schuhen und dem Verhalten des Partners viel leichter zurrecht.
Im Alexandertechnik-Unterricht liegt der Fokus daruaf, übermäßige und unnötige Anstrengung wegzulassen. Der Rücken dankt es einem, weil er nicht mehr so überbeansprucht wird und er hält länger schmerzfrei durch.

Man muss nicht unbedingt Schmerzen haben, um beim Tango-Tanzen von Alexander-Technik zu profitieren. Sie hilft auch, um die Tanz-Bewegungen leichter auszuführen und in besseren Kontakt mit dem Partner zu kommen. Wer dies lernen möchte, kann an einem neuen Kurs teilnehmen:

Infos unter www.alexandertechnik-duesseldorf.de

Was sind Verspannungen?

„Ich habe solche Verspannungen in den Schultern! Wie kann ich die nur loswerden?“

Wer hat diesen Satz noch nie gehört bzw. ausgesprochen? Er spiegelt die Einstellung wieder, dass eine Verspannung ein fremdes Wesen wäre, das sich frech auf unsere Schultern gehockt hat und einfach nicht weggehen will. Dabei ist das Gegenteil der Fall! Wir selbst sind die Hauptverursacher unserer Verspannungen und lassen diese nicht los.

Wie entstehen Verspannungen?

Physiologisch gesehen sind Verspannungen eine Dauerkontraktion unserer Muskeln. Unsere Muskeln arbeiten aber nicht von allein, sondern sie brauchen steuernde Befehle von uns, um zu kontrahieren (sich zusammenziehen). Selbst wenn wir von diesen Befehlen nichts wissen – wir senden sie trotzdem aus.  Ohne diese Befehle würde einfach nichts passieren.

Das geschieht vor allem, indem wir ungeeignete Denkweisen auf unsere Bewegungen anwenden, wie z.B.:

  1. Falsche Vorstellungen und ungeeigneter Plan, wie eine Bewegung zweckmäßig ausgeführt wird.
  2. Aufbringen von viel zu viel Muskelspannung innerhalb einer Bewegung (mit Kanonen auf Spatzen schießen)
  3. das Aufrechterhalten dieser Spannung weit über diesen Bewegungsablauf hinaus
  4. (Daueranspannung), weil sich diese Spannung nun gewohnt, also richtig anfühlt
  5. Zu wenig Aufmerksamkeit für den gegenwärtigen Moment.
  6. das Nachgeben einer „Gewohnheit“, weil sie sich vertraut anfühlt (oft auch noch, wenn diese als schädlich erkannt wurde)

Erfahrungsgemäß werden sämtliche Bewegungen, die wir im Laufe des Tages ausüben, auf Grund dieser falschen Vorstellungen ausgeführt – nicht nur in diejenigen, die wir als unbequem oder schmerzhaft empfinden. Massive Verspannungen, die z.T. Beschwerden oder Schmerzen bereiten, verursachen wir meistens nicht von heut auf morgen, sondern wir „arbeiten“ meist Jahre  an diesem permanenten Überspannungszustand.

Wie vermeiden wir Verspannungen?

Das Positive ist: Da wir selbst die Verspannungen verursachen, können wir auch wieder damit aufhören. Und wir können lernen, wie wir diese Befehle stoppen können. Besser noch, wir können lernen, diese Befehle erst gar nicht zu formulieren und auszusenden.
Die Alexander-Technik hilft dabei, den falschen Vorstellungen über unseren Körper auf die Spur zu kommen und gleichzeitig eine neue, effektivere mentale Steuerung auszubilden.
Die Fähigkeit, sich konstruktive Anweisungen zu geben, steigt mit der Zeit durch diesen Lernprozess. Alte Symptome haben so die Chance, sich zurückzubilden und neuen wird vorgebeugt.

Tasche tragen mit Leichtigkeit

Manche Taschen und Rucksäcke sind echt schwer! Mehrere Bücher, Hefte, Laptop und Wasserflasche bringen schon ganz schön Gewicht auf die Schulter. Und machmal bleibt es nicht bei einer einzigen Schulter-Tasche – in der anderen Hand hält man eine Einkaufstüte, einen Geigenkasten oder andere sperrige Sachen. Schulterschmerzen sind da keine Seltenheit.
Doch es geht auch leichter. Beachtet man einige Grundsätze, ist Tasche tragen gar nicht so schlimm:

  1. Die Vorbereitung ist das A und O
    Der gesamte Körper kann locker sein beim Stehen.

    Tasche tragen mit hochgezogener Schulter

    Tasche tragen mit hochgezogener Schulter

    Hängt man eine Tasche oder einen Rucksack an den Körper, wird dadurch ein Ungleichgewicht erzeugt, das der Körper sofort ausgleichen muss. Dazu benötigt er viele Gelenke und Muskeln in den unterschiedlichsten Körperbereichen. Diese sollten von vornherein, noch ohne die Last der Tasche, so locker sein, dass sie nicht schon durch unnötige Anspannung vorbelastet sind, sondern dem Organismus aktionsfähig zur Verfügung stehen. Spannt man zum Beispiel die Hüftgelenke zu sehr an und streckt die Knie durch, fallen diese Geleke bei der Aufgabe des Gewichtsausgleichs und der Balance aus und der Körper muss andere – ungeeignetere Körperpartien rekrutieren, wie z.B. die Wirbelsäule, die dadurch unnötig belastet wird.
    Bevor  man sich ein zusätzliches Gewicht aufschultert, sollte man zunächst für eine allgemeine Lockerheit im gesamten Körper und in allen Gelenken sorgen.
    Die Lockerheit der Kopf-Hals-Beziehung und der Wirbelsäule ist dabei entscheidend: durch sie wird der gesamte Körper flexibel und kann dadurch das zusätzliche Gewicht mühelos ausgleichen. Dies ist ein Organisationsprinzip des Körpers, auf das wir in der Alexander-Technik immer als erstes zurückgreifen, um uns für eine Bewegung neu zu organisieren und zu koordinieren.

  2. Tasche nur auflegen / Rucksack nur aufsetzen
    Tasche tragen mit lockerer Schulter

    Tasche tragen mit lockerer Schulter

    Eine gängige Fehlannahme ist, dass die Tasche „mit der Schulter“ zu tragen sei. Fast jeder zieht dabei die Schulter hoch, um die Tasche zu stützen oder am Platz zu halten, damit sie nicht rutscht. Dadurch trägt man aber nun das Gewicht der Tasche und seine Schultern. Was für eine überflüssige Anstrengung! Ist es da ein Wunder, dass die Schultermuskulatur irgendwann vor Überlastung streikt?
    Dabei kann es ganz einfach sein: Idealerweise liegt die Tasche nur auf der Schulter. Die Schulter bleibt dabei passiv wie ein Kleiderhaken, sie fängt das Gewicht der Tasche ledigleich auf aund leitet es an die (lockere) Wirbelsäule und die Beinen weiter, die gemeinsam viel stärker sind als die Schulter.

  3. Das Gewicht nicht durch eine schiefe Haltung ausgleichen
    Ein weiterer Fehler besteht in dem Versuch, das entstehende Ungleichgewicht durch das Hinlehnen zur Gegenseite ausgleichen. Trägt man die Tasche zum Beispiel auf der linken Schulter, verlagert man das Gewicht auf die rechte Seite, wodurch man die Wirbelsäule seitlich beugt und dabei versteift. Die linke Schulter ist dabei hochgezogen (siehe Punkt 2). Beim Rucksacktragen lehnt man sich nach vorn, zieht beide Schultern hoch, streckt den HAls nach vorn und wirft den Kopf in den Nacken. Doch diese Gegenbewegungen verschlimmern nur die Lage, denn der Körper hat nun zwei Probleme: erstens das Gewicht der Tasche und zweitens die Schieflage zur Gegenseite. Beides zusammen ist immens anstrengend.
    Der Organismus gleicht idealerweise die Dysbalance von alleine aus und psendelt sich in der Mitte ein. Voraussetzung ist, dass man ihn locker und flexibel lässt (Punkt 1). Er findet auf diese Weise eine effiziente und kraftsparende Lösung, die nur den minimalsten Kraftaufwand und Muskeleinsatz erfordert.

Beachtet man diese drei Grundsätze, wird das Tasche Tragen leicht und beschwerdefrei. So kommt man unbeschadet von Ort zu Ort  – mit seinem vielfältigen Hab und Gut auf den Schultern.

Gut Ding braucht Weile – Veränderung braucht Zeit

Das dringende Problem

Meist kommen Menschen erst auf die Idee, sich zu verändern, wenn es irgendwo klemmt oder gar schon brennt. Und dann soll sich die Verbesserung möglichst schnell oder sofort einstellen. Soweit der Plan.

Als Frau S. zu mir in den Unterricht kam, hatte sie bereits seit einiger Zeit Rückenschmerzen. Irgendwann in ihrem Bürojob begannen sie, und nach geraumer Zeit beschloss Frau S., dass nun „etwas passieren muss“. Seitdem hat sie eine längere Odyssee an Maßnahmen hinter sich. wie Massage, Sport, Yoga etc. Nun bekam sie von einer Freundin die Empfehlung, die Alexander-Technik zu probieren.

Ihre erste Frage war, wie lange es denn dauern würde, bis ihre Rückenschmerzen weg seien. Ich antwortete ihr – so wie ich stets auf diese Frage reagiere – dass weder ich noch jemand anderes den Zeitraum abschätzen könnte, weil Schmerzen sehr „unsichere Kandidaten“ sind, deren Auftreten und Verschwinden nicht immer unserer Logik folgten. Ich schlug ihr vor, dass wir mit dem Unterricht beginnen und beobachten, was passiert. Jedoch wird der Lern-Prozess einige Zeit dauern.

Wie viele Unterrichtsstunden dauert es?

Ihre nächste Frage war daraufhin, wie lange sie denn Unterricht nehmen müsse. Ich erklärte ihr, dass die neuen Dinge, die sie im Unterricht lernt, nicht schwer zu erlernen seien, das Meiste ist sogar sehr leicht nachvollziehbar und im Unterricht auch leicht anwendbar.

Der schwierigste Faktor ist die Umsetzung im Alltag. Nicht, dass es nicht genügend Gelegenheiten dazu gäbe … Aber meistens sind wir „zu beschäftigt“ mit unseren alltäglichen Aufgaben, so dass wir glatt „vergessen“, das neu Erlernte anzuwenden. Zu schnell „versanden“ dann die neuen Erkenntnisse. – Schade. Ein großer Teil der Unterrichtszeit wird also darauf verwendet, das Neue zu implementieren und durchzuhalten. Dazu brauchen wir größere Aufmerksamkeit und ein erhöhtes Bewusstsein von uns selbst und den Sitautionen. – Und dies zu erlangen braucht Training.

Dieses Training – das Erhöhen des Selbst-Bewusstseins – ist eines der Kernpunkte der Alexander-Technik. Selbst-Bewusstsein bedeutet, dass wir die Wahl sehen, die wir haben, und dass wir uns entscheiden können, wie wir handeln und diesen Freiraum gestalten können. Von diesem höheren Selbst-Bewusstsein auskönnen wir dann eine Verhaltensänderung in die gewünscht Richtung führen.

Die 1-Jahres-Regel

Dieses Training braucht Zeit. Alexander sprach von der „1-Jahres-Regel“. Gute Verhaltensweisen müssen ca. 1 Jahr lang durchgehalten werden, bis sie nachhaltige Erfolge zeitigen. Dafür ist eine geschulte Begleitung notwendig – z.B. ein Alexander-Lehrer. Er oder sie begleitet den Lern-Prozess, bis der Schüler ihn verinnerlicht hat. Ein gutes Instrument dazu ist, Unterrichtsstunden über einen Zeitraum von ca. 1 Jahr zu nehmen, oder an der intensiven Jahres-Gruppe teilzunehmen. Das Veränderungspotenzial in diesem Kontext ist sehr groß und wirkt sich auf viele Gebiete des Lebens positiv aus.

Gerade in diesem September wird ein neuer Jahreskurs beginnen und ich als Leiterin freue mich jetzt schon auf die Fortschritte, die die Teilnehmer auf dieser spannenden Reise erzielen werden. Frau S. ist mit dabei!

Auf welchem Stuhl sitzen wir richtig?

Sitzen am Tisch, in der Bahn, im Auto, auf Bierbänken oder auf dem Sofa wird oft als belastend empfunden. Als Überltäter für unsere Beschwerden fallen schnell die Möbel in Verdacht. Doch liegt es wirklich an den Möbeln? Oft kann man sie sich ja nicht aussuchen! Was tun?

Immer wieder werde ich im Unterricht gefragt, welches der richtige Stuhl ist und ob man nicht besser auf einem Hocker oder einem Balance-Stuhl sitzen und das Sofa abschaffen sollte. Meiner Erfahrung nach packt man mit dieser Art der Fragestellung das Problem von der falschen Seite an.In meinen 21 Unterrichtsjahren habe ich folgende Beobachtung gemacht: Ich habe einige Menschen locker und andere verkrampft in „guten“ Stühlen sitzen sehen. Ebenso habe ich einige Menschen locker und andere verkrampft in „schlechten“ Stühlen sitzen sehen. Der Stuhl scheint also nicht der ausschlaggebende Faktor zu sein! Was ist dann aber wichtig, um angenehm in einem x-beliebigen Sitzmöbel zu sitzen?

Der Ausschlaggebende Faktor für angenehmes und gesundes Sitzen ist unsere eigene Lockerheit. Unser Körper ist ein Wunderwerk an Anpassungsfähigkeit und Flexibilität – solange wir ihn nicht übermäßig anspannen und damit unflexibel und steif machen. Sind wir in der Wirbelsäule und den Gliedmaßen locker und flexibel, können wir auf fast jeder Sitzgelegenheit bequem sitzen.

Nehmen wir theoretisch mal an, es gäbe wirklich den idealen Stuhl, der unseren Körper in der besten Weise unterstützt oder uns durch eingebaute Wackeleffekte in Bewegung hält. Müssten wir diesen dann zu allen unseren beruflichen und freizeitlichen Beschäftigungen mitnehmen? Das geht wohl kaum – und welche Abhängigkeit wäre das! Aber wie sitzen wir, wenn wir diesen Wunderstuhl nicht zur Verfügung haben – z.B. Im Biergarten auf der Bank oder in der Bahn? Sind wir dann „sitztechnisch“ rettungslos zu „schlechter Haltung“ und Rückenschmerzen verdammt?

Nein, denn wir können mit den Mitteln der Alexander-Technik lernen, auf jedem Untergrund locker und flexibel zu sitzen! Im Unterricht lernen Sie, den Körper immer lockerer zu lassen, so dass Sie es sich unter (fast) allen Umständen in (fast) allen Sitzgelegenheiten bequem machen können. Im Unterricht lernen Sie eine ganz neue Art der Lockerheit, Einfachheit und Balance beim Sitzen kennen – und werden dadurch unabhängig von Ihrer Sitzgelegenheit!

„Sport ist nicht Mord“ dank Alexander-Technik

Sport ist in der heutigen bewegungsarmen Zeit wichtig. Joggen, Krafttraining, Fitnesstraining, Pilates, Yoga, Tanzen oder ähnliche Methoden dienen dazu, für den Alltag fit und gesund zu bleiben. Doch haben sie nicht selten „Nebenwirkungen“ durch Fehlbelastung und Überforderung. Zerrungen, Überlastungserscheinungen oder Rückenschmerzen sind leider keine Seltenheit. Die Alexander-Technik ersetzt keinen Sport, sie macht ihn effektiver und weniger „gefährlich“.

Welche Art von Fitness-Programm oder Sport man wählt und wie viel Zeit und Energie man darauf verwendet ist eine Frage der persönlichen Neigungen: von spazieren, wandern, walken, joggen bis schwimmen, Gymnastik, Bauchtanz und Klettern ist alles gut.

Der Schuss kann leicht nach hinten losgehen

Entscheidend ist  nicht so sehr, WAS Sie tun, sondern WIE Sie es tun. Der „Schuss kann leicht nach hinten losgehen“: falsch ausgeführt kann ein Training schnell zur Qual werden oder zu Schmerzen und Verletzungen führen. Mancher Jogger musste erfahren, dass er nach anfänglichem Enthusiasmus leider Beschwerden bekam – an den Füßen, Knien oder im Rücken – und er das Joggen wieder bleiben lassen musste. Das ist sehr schade – und unnötig. Denn mit den Prinzipien der Alexander-Technik hätte er sein Joggen so ausgeführt, dass er sich dadurch nicht schadet. Er wäre aufmerksam für seinen Körper gewesen und wäre sich der Art seines Laufens bewusst gewesen.

Alexander-Technik unterstützt Sie beim Sport

Die Alexander-Technik ersetzt keinen Sport – aber sie bietet die gedankliche Grundlage dazu, dass Sie Ihr Training  mit natürlichen Bewegungen ausführen. Sie verhindert, dass Sie sich durch Fehlbelastungen und Überforderung einen Schaden zuzufügen.

Alexander-Technik hat keine schädlichen Nebenwirkungen – sie verhindert die schädlichen Nebenwirkungen des Sportes.

Welche Art von Bewegung und Training Sie sich auch ausgesucht haben – die Alexander-Technik unterstützt Sie dabei. Schließlich möchten Sie sich doch aufbauen, und nicht lahm legen.

Für Alexander-Technik benötigen Sie keine zusätzliche Zeit. Sie wenden sie während Ihres Sportprogramms ein – jederzeit.

Natürliche lockere Aufrichtung beim Tango

Hier ein paar Eindrücke aus der Praktika in Mönchengladbach, die ich unter dem Motto „Alexander-Technik und Tango“  gemeinsam mit der Tango-Lehrerin Ilona Rios gehalten habe.

Ich war ganz beeindruckt, dass so viele interessierte (und nette) Tänzerinnen und Tänzer zu dieser „Drop-In“ erschienen sind. 3 – 4 Paare waren erwartet, 10 Paare sind gekommen! Die Atmosphäre war schön und die Ergebnisse waren prima. Für die Qualität des Tanzens ist eine lockere Aufrichtung von entscheidender Bedeutung. Die Bewegungen werden sofort koordinierter und fühlen sich auch für die Tanzpartner/innen besser an.  Hier möchte ich einen Aspekt zum Thema „Aufrichtung“ aufgreifen, den wir im Workshop vermittelt haben.

Natürliche Aufrichtung

Im Kurs gingen die Tänzer/innen zunächst zur Musik durch den Raum. Während des Gehens wurden sie mit leichten Berührungen von mir eingeladen, unnötige und überflüssige Spannungen loszulassen, vor allem im Schulter-Nacken-Bereich. Meine Berührunge helfen ihnen dabei, die Aufmerksamkeit auf diese Partien zu lenken und diese zu entspannen.

Das ausgewogene Spannungsverhältnis zwischen Kopf und Wirbelsäule und dem Rest des Rumpfes ist von äußerster Wichtigkeit und ist dafür verantwortlich, wie gut sich der Rest des Körpers organisiert. Sind die Spannungsverhältnisse im Schulter-Nacken-Bereich zu groß, schränken sie die Flexibilität der Wirbelsäule ein und beeinträchtigen dadurch automatisch die Beweglichkeit des gesamten Körpers. Sind die Spannungsverhältnisse locker und entspannt, bleibt die Wirbelsäule beweglich und dies wirkt sich positiv auf die Beweglichkeit des gesamten Körpers aus.

Nachdem die Tänzer mit Hilfe der Berührungen die Anspannung der Halsmuskeln loslassen konnten, beschrieben einige, dass sie sich größer und leichter fühlten, so als würden sie schweben. Sie spürten, wie ihr Gang insgesamt geschmeidiger wurde.  Ihre Tanzbewegungen  wurden fließender, was sowohl von innen zu spüren, als auch von außen zu sehen war.

In dieser Praktika habe ich ein wichtiges Prinzip der Alexander-Technik angesprochen: Wenn wir aufhören, das Falsche zu tun, tut sich das Richtige von alleine. Wichtig ist, dass die Tänzer/innen erfahren und lernen, dass eine lockere, natürliche Aufrichtung ganz von alleine geschieht, wenn man locker lässt. Sie sollen sich nicht mit Kraft geraderecken, sondern die Kräfte seinzulassen, mit denen sie sich sich herunterdrückt und dabei die Wirbelsäule verkrümmt haben. Diese neue Art der Aufrichtung können sie dann ohne größere Anstrengung für längere Zeit beibehalten. Die Fähigkeit, unnötige Anspannung in der Wirbelsäule (Achse) und in den Schultern und Armen loszulassen während des Gehens ist die erste Stufe auf dem Weg zu einer allgemeinen Lockerheit beim Tango.

Das Neue ist ungewohnt

Natürlich fühlt sich diese neue Art der Aufrichtung und Bewegung für die meisten Tänzer/innen sehr fremd an. Die erste Reaktion ist, dass sie wieder in das alte gewohnte Schema zurückgehen. Doch mit der neuen Erfahrung ist es möglich, immer wieder die Veränderung zu einer lockeren Aufrichtung gedanklich einzuleiten. Nach ein paar Übungsrunden und der Unterstützung von mir gelingt es ihnen zunehmend leichter und selbstverständlicher, sich während des Gehens und Tanzens locker zu lassen. Und nach einigen weiteren Runden konnten sie diesen lockeren Zustand zunehmend selbst – also ohne meine Hilfe und Berührungen – rein gedanklich beibehalten und wiederherstellen.

Die Rückmeldungen der Tänzerinnen waren sehr positv: Sie mögen diese neue Erfahrung der Lockerheit und des „Schwebens“ und freuen sich auf eine Fortsetzung der gemeinsamen Praktika-Erfahrung mit Ilona und mir in Mönchengladbach.

Weitere Details unter www.alexandertechnik-duesseldorf.de